Sue ist eigentlich Restaurantbetreiberin und arbeitet als Tauchlehrerin in Rize an der Schwarzmeerküste. Als sie von dem Erdbeben erfährt, reist sie direkt in das Erdbebengebiet. In Antakya will sie helfen: „Aber es war schlimm, dort gab es keine Struktur. Ich habe versucht irgendetwas zu tun, ich habe Essen, Wasser und Kleidung gesammelt, und es verteilt.“

In Antakya bleibt Sue nicht lange. Die Stadt ist tot, die Menschen geflohen. „Die Regierung möchte das so. Meiner Meinung nach müssen die Menschen in Antakya bleiben. Ich weiß es ist schwierig, ich weiß dort ist kein Haus, kein Essen. Es ist schwierig, aber sie müssen dort bleiben. Denn wenn sie gehen, wird die Regierung kommen und alles ändern.“ Die Regierung baut schnell neue Unterkünfte für viele Menschen. „Aber dort gibt es keine Kultur, keine Sprache, keine Religion.“

In den Zeltlagern und Notunterkünften in der türkischen Stadt Iskenderun kann Sue dann ihr Talent für Logistik einsetzen und ist die Verteilung der Hilfsgüter zuständig. „Meine Motivation: Ich bin ein Mensch, ganz einfach! Und es ist nicht nur wegen der Menschen, es ist auch wegen der Tiere. Jeden Tag füttere ich außerhalb des Lagers Tiere.“

Aber Sue leidet, wie die Opfer des Erdbebens, unter der Situation. Sie schläft nicht gut und hat Angstzustände. Trotzdem bleibt sie vor Ort und hilft: „Wir sind Menschen, wir müssen dies tun! Die Regierung müsste dies tun, aber sie tut es nicht. In meinem Leben wollte ich nie etwas für mich selbst von ausländischen Menschen, aber jetzt möchte ich alles von überall.“