Neujahr weltweit - und warum wir dieses Jahr anders feiern können

Während in Deutschland das neue Jahr mit Raketen, Böllern und Feuerwerk begrüßt wird, sieht der Jahreswechsel in vielen anderen Ländern ganz anders aus. In unseren Projektländern stehen Gemeinschaft, Hoffnung, Neubeginn und oft auch ganz einfache Rituale im Mittelpunkt.

Ein Blick über den Tellerrand zeigt: Traditionen müssen nicht laut sein, um Bedeutung zu haben.

Nepal: Zwei Neujahre, viele Traditionen

In Nepal wird das neue Jahr gleich zweimal gefeiert: Zum einen das tibetische Neujahr Losar, zum anderen das nepalesische Neujahr nach dem Bikram-Sambat-Kalender.

Da Nepal einem lunisolaren Kalender folgt, fällt Neujahr jedes Jahr auf ein anderes Datum. Losar wird meist im März gefeiert, das nepalesische Neujahr im April.

Losar bedeutet wörtlich „Neues Jahr“ und wird eine ganze Woche lang begangen, mit traditionellen Tänzen, Trachten und bunten Gebetsflaggen, die buddhistische Klöster schmücken. Das nepalesische Neujahr wird landesweit gefeiert. Eine Woche lang prägt das Bisket-Jatra-Festival mit Umzügen das Straßenbild. Viele Menschen besuchen Tempel und bitten um Glück im neuen Jahr.

Nepal ist überwiegend hinduistisch, zugleich aber religiös sehr vielfältig. Buddhistische, muslimische, christliche und weitere Traditionen prägen den Jahreswechsel.

Äthiopien: Enkutatasch – Neubeginn nach der Regenzeit

In Äthiopien heißt das Neujahrsfest Enkutatasch, was so viel bedeutet wie „Geschenk der Juwelen“.

Gefeiert wird am 11. September, in Schaltjahren am 12. September. Der äthiopische Kalender basiert auf einer Variante des koptischen Kalenders und umfasst 13 Monate. Der dreizehnte Monat hat nur fünf Tage.

Enkutatasch markiert das Ende der Regenzeit und den Beginn des Sommers. Wenn die gelben Abeba-Blumen blühen, verschenken Kinder kleine Sträuße oder schmücken Häuser mit frischem Gras. Kinder erhalten Geschenke, Familien kommen zusammen und teilen traditionelle Speisen wie Doro Wat, einen würzigen Hühnereintopf, und Indschera, einen fermentierten Fladen.

Der Neujahrsgruß lautet „Melkam Addis Amet!“, also: „Frohes neues Jahr!“

Mexiko: Glück für jeden Monat

In Mexiko wird der Jahreswechsel als Nochevieja am Silvesterabend und Año Nuevo am Neujahrstag gefeiert.

Ein besonders bekannter Brauch ist das Traubenessen um Mitternacht. Zu jedem Glockenschlag wird eine Traube gegessen: Zwölf Trauben für die zwölf kommenden Monate. Für jede darf man sich etwas wünschen. Danach wird gemeinsam gegessen und gefeiert.

Auch Linsen spielen eine Rolle: Wer am letzten Abend des Jahres vor Mitternacht einen Teller Linsen isst, hofft auf Wohlstand im neuen Jahr. Viele tragen rote oder gelbe Unterwäsche. Gelb steht für Glück und Wohlstand, rot für Liebe und Leidenschaft.

Mexiko ist kulturell sehr vielfältig. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Neujahrsbräuche im ganzen Land.

Türkei: Yılbaşı und ein Granatapfel für Glück

In der Türkei heißt Silvester Yılbaşı und wird am 31. Dezember gefeiert.

Ein verbreiteter Brauch ist das Zerschlagen eines Granatapfels vor der Haustür. Der Granatapfel steht für Neubeginn. Je weiter die Kerne springen, desto glücklicher soll das neue Jahr werden.

Typische Speisen sind Yaprak sarması, gefüllte Weinblätter, und Kestaneli pilav, Reis mit Kastanien. Viele westliche Weihnachtstraditionen wie Schmuck oder Tannenbaum wurden in den letzten Jahrzehnten übernommen. Da es jedoch kein offizielles Weihnachtsfest gibt, wurden diese Bräuche auf das Neujahrsfest übertragen. So bringt Baba Noel, der Weihnachtsmann, in der Silvesternacht Geschenke für Kinder.

Der Neujahrsgruß lautet: „Mutlu yıllar!“, also: „Glückliche Jahre!“

Und was bedeutet das für uns?

All diese Bräuche zeigen: Ein Neubeginn braucht kein Feuerwerk. Er braucht Hoffnung, Gemeinschaft und den Wunsch nach einem besseren Jahr.

Mit unserer Spendenaktion Karma statt Knaller laden wir dazu ein, dieses Jahr eine andere Tradition zu wählen. Statt Raketen: Reis. Statt Böller: Bohnen. Statt Lärm: Hilfe.

Verzichte auf Feuerwerk und unterstütze mit deiner Spende unsere Nothilfe weltweit: Für Menschen, für die ein gutes neues Jahr mehr bedeutet als ein lauter Start.

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